DIE BETREUUNG VON TÄNZER:INNEN
Tanzphysiotherapie
Seit 2014 engagiere ich mich intensiv in der Tanzphysiotherapie und realisiere eine Vielzahl von Projekten zur Förderung der Gesundheit von Tänzer:innen.
Seit 2016 bin ich als leitender Sportphysiotherapeut bei nationalen und internationalen Red Bull Tanzevents wie Red Bull BC One und Red Bull Dance Your Style tätig. Im Rahmen des Backstage Health Care Managements betreue ich die Athlet:innen während der Wettkämpfe und koordiniere alle gesundheitsbezogenen Maßnahmen direkt vor Ort.
Besonderer Fokus lag in den letzten Jahren auf der Vorbereitung professioneller Breakdancer auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Hierzu zählte die intensive Betreuung des deutschen Nationalkaders sowie des internationalen Red Bull Allstars-Teams. Mein ganzheitliches Betreuungskonzept kombiniert tanzspezifische Screenings, Körpertherapie, funktionelles Training, mentales Coaching und Ernährungsberatung – individuell abgestimmt auf die Anforderungen des Spitzensports.
Die Betreuung von ATHLET:INNEN
Tanzspezifisches Screening
Gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Stuttgart habe ich eine standardisierte Screening-Testbatterie speziell für professionelle Tänzer:innen entwickelt. Ziel war es, sportartspezifische physische Anforderungen systematisch zu erfassen. Dabei werden anhand von 30 standardisierten Tests die Beweglichkeit, Stabilität, Körperspannung, Kraft, Schnelligkeit und kontrollierte Bewegungsausführung detailliert analysiert und anhand eines Punktesystems ausgewertet.
Ziel ist es, die individuellen körperlichen Voraussetzungen transparent zu machen – denn wer seinen Ausgangspunkt kennt, kann gezielt, gesund und nachhaltig trainieren. Auf diese Weise lassen sich mögliche Schwachstellen oder Dysbalancen erkennen, und die Tänzer:innen erhalten einen präzisen Überblick über ihren aktuellen körperlichen Status.
Aufbauend auf diesem Projekt wurden die Tests seither auf weitere ästhetische Sportarten wie zeitgenössischen Tanz, Eiskunstlauf, Turnen und Rhythmische Sportgymnastik ausgeweitet. Das Screening dient der frühzeitigen Identifikation funktioneller Defizite und bildet die Grundlage für gezielte präventive und leistungsoptimierende Maßnahmen.
Professional dance academy
Gesundheitsförderung in der Tanzausbildung
Seit 2018 betreue ich die Tänzer:innen der Professional Dance Academy an der New York City Dance School in Stuttgart und unterrichte dort als Dozent die Fächer Anatomie, tanzmedizinisches Training, Trainingslehre und Ernährungslehre. Der Unterricht findet fortlaufend über das erste Ausbildungsjahr hinweg statt und schließt mit schriftlichen und praktischen Prüfungen in den jeweiligen Fachbereichen ab.
Darüber hinaus bin ich für das Health Care Management der Berufsausbildung verantwortlich und führe zu Beginn jeder Saison tanzmedizinische Screenings durch. Dabei werden individuelle Stärken und mögliche Dysbalancen im Bewegungsapparat ermittelt, um anschließend gezielte Übungsprogramme zu entwickeln. Nach etwa sechs Monaten erfolgt eine erneute Testung, um den Fortschritt zu überprüfen und die körperliche Entwicklung der Tänzer:innen messbar zu begleiten. Dieses Vorgehen hat sich in den vergangenen Jahren als wirksame Maßnahme zur Verletzungsprävention bewährt.
HEALTH EDUCATION FOR DANCERS – HE4DS
Seminare in Tanzmedizin
2020 entwickelte ich gemeinsam mit weiteren Tanzphysiotherapeut:innen die HE4DS-Methode – ein tanzwissenschaftlich fundiertes Trainingskonzept, das gezielt auf die gesundheitlichen und körperlichen Anforderungen professioneller Tänzer:innen ausgerichtet ist. HE4DS steht für Health Education for Dancers und verbindet Prävention, funktionelles Training sowie educative Inhalte zu einem ganzheitlichen Ansatz.
In zahlreichen nationalen und internationalen Seminaren vermittle ich die Methode an Tänzer:innen, Tanzpädagog:innen sowie medizinische Fachkräfte und unterstütze damit den Aufbau eines interdisziplinären Netzwerks für tanzspezifische Gesundheitskompetenz.
internationale projekte
Tanz fördert die Gesundheit
Seit 2014 engagiere ich mich weltweit in internationalen Projekten an der Schnittstelle von Tanz und Gesundheit. Um dieses Engagement nachhaltig zu gestalten, gründete ich den gemeinnützigen Verein Urban Dance Health e.V.. Ziel ist es, durch tanzbasierte Gesundheitsförderung langfristige Impulse in lokalen Gemeinschaften zu setzen. Die Projekte finden unter anderem auf den Philippinen, in Äquatorialguinea und Brasilien statt und haben dort bereits spürbare Wirkung entfaltet. Ein Dokumentarfilm dokumentiert diese internationalen Einsätze und gibt eindrucksvolle Einblicke in die Arbeit des Vereins.
Publikationen und Forschungstätigkeit
Beiträge zur Tanzphysiotherapie
Um Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zugänglich zu machen, habe ich zahlreiche Artikel in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht – mit Schwerpunkt auf Tanzphysiotherapie. Dabei liegt der Fokus auf der Übertragung tanzspezifischer Trainings- und Therapieerfahrungen in die physiotherapeutische und sportwissenschaftliche Fachwelt.
Fachmagazine wie physiopraxis berichteten zudem über meine Arbeit als Tanzphysiotherapeut sowie über Konzepte zur Prävention und Leistungsoptimierung im professionellen Tanz.
Seit 2014 engagiere ich mich darüber hinaus in der sport- und tanzmedizinischen Forschung. In Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart und der Deutschen Sporthochschule Köln sind dabei zahlreiche wissenschaftliche Publikationen entstanden.

